RUDIGIERSIMONE
links oben
Simone Rudigier
Schriftstellerin & Buchbinderin
Bahnsteigsitzen
Verborgen, hinter einer Schicht von altem Zeitungspapier. Sie nimmt es an sich. Für die Reise in den nächsten Tag.
beben
Der Boden ist nicht mehr laut auf der Wiese. Franz stampft mit jedem Schritt etwas fester, bis die Sehnen in seinen Knien zittern.
Denn die Tauben schlafen nicht
Seine langen schmalen Hände legen sich vor sein Gesicht und streifen die Müdigkeit aus seinen Falten. Es wird Zeit.
spätestens gestern
Wattefetzen. Haushohe Wattefetzen, die sich auflösen und durchsichtig werden. Um sich im Wind wieder zusammenzufinden und Kanten zu bilden. Und sie ziehen über den Fluss.
Der Tag danach
Die Sonne steht tief unter den hohen Gebäuden der Stadt. Bedrohlich dunkel wenden sie ihren Blick zu den breiten Straßen, gehüllt in einen orangen Mantel. Er muss sich auf den Weg machen.
Zwischenstation
Der Bus ruckelt nicht mehr. Nichts bewegt sich. Alle Lichter sind aus. Sie hat es verpasst. Ihr Ziel. Endlich anzukommen.
entschieden
Die Türe klemmt. Sie kann sie kaum öffnen. Ein kleiner Spalt. Nur noch einmal kurz alle Kraft zusammennehmen. Sie schließt die Augen, lässt ihren Kopf auf die Brust sinken, holt einmal tief Luft und versetzt der Tür mit der linken Handfläche einen letzten bestimmenden Stoß.
eckigbunt
Verborgen, hinter einer Schicht von altem Zeitungspapier. Sie nimmt es an sich. Für die Reise in den nächsten Tag.
angekommen
Im Rhythmus deines Herzens habe ich gelernt zu hören, zu schmecken. Habe unser Innenleben begonnen zu ertasten und die ersten Stimmen vernommen.
Handgebundene Bücher zum Schmökern